Nach den Rechnungslegungsvorschriften ist die Summen- und Saldenliste, auch Prüfungsbilanz genannt, ein Dokument, das uns die Salden aller Konten, mit denen wir arbeiten, auf der Habenseite oder auf der Sollseite ausweist.
Sie hat also nichts mit der Bilanz zu tun, denn die Saldenbilanz gibt zunächst einmal nicht die Soll- und Habensalden wieder, sondern die Aktiva und Passiva (mit positivem oder negativem Vorzeichen) und hat eine völlig andere Formulierung und einen anderen Zweck.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Summen- und Saldenliste nicht Teil des offiziellen Jahresabschlusses ist und auch nicht in die (obligatorischen oder nicht obligatorischen) Geschäftsbücher integriert ist.
Sie ist lediglich ein Dokument, um zu überprüfen, wie wir unsere Buchhaltung führen und um mögliche Fehler aufzudecken. Mit ihm prüfen wir, ob wir die Dinge richtig machen.
Es zeigt alle Konten, die wir irgendwann im Laufe des Jahres benutzt haben (normalerweise erscheinen die Konten, die wir nicht benutzt haben und die daher einen Nullsaldo haben, nicht) und neben jedem Konto das Ergebnis des Hauptbuchs mit einem Saldo, der, wenn er größer ist als das Soll, als Sollsaldo und wenn er größer ist als das Haben, als Habensaldo bezeichnet wird.
Für Unternehmerinnen und Unternehmer sind besonders die Kreditoren- und Debitorenkonten von Bedeutung.
- Kreditorenkonten: 400.X, 410.X (Buchhaltungskonten von Lieferanten und Dienstleistern)
- Debitorenkonten: 430.X (Kundenkonten)
Sollte auf diesen Konten ein Saldo bestehen, so bedeutet dies, dass eine Forderung dem anderen gegenüber besteht.
Beispiel für ein Debitorkonto:
Konto 43000020 Musterkunde S.L.
DEBE acum. HABER acum. Saldo deudor Saldo acreedor
12.112,10 11.180,40 931,70 0,00
Das vorgenannte Beispiel bedeutet:
Insgesamt wurden im Veranlagungsjahr 12.112,10€ dem Kunden in Rechnung gestellt
Insgesamt hat der Kunde 11.180,40€ an uns gezahlt
Der aktuelle Saldo des Kundenkontos lautet 931,70€, was bedeutet, dass der Kunde noch Rechnungen im Wert von 931,70€ offen hat und es sich somit um eine offene Forderung in dieser Höhe dem Kunden gegenüber handelt.
Beispiel für ein Kreditorkonto:
Konto 41000009 MusterLIEFERANT S.L.
DEBE acum. HABER acum. Saldo deudor Saldo acreedor
442,86 457.86 0,00 -15,00
Das vorgenannte Beispiel bedeutet:
DEBE acum.: Insgesamt wurden im Veranlagungsjahr 442,86€ von uns an den Lieferanten gezahlt
HABER acum: Insgesamt wurden uns vom Lieferanten 457,86€ in Rechnung gestellt
Der aktuelle Saldo des Lieferantenkontos lautet -15,00€ was bedeutet, dass der Lieferant noch 15,00€ von uns zu bekommen hat, wir haben also noch eine Verbindlichkeit gegenüber diesem Lieferanten in Höhe von 15,00€.